Can TikTok creators teach about the Holocaust? | DW News

Schlüsselkonzepte

• Nischige Themen: Spezifische, oft übersehene Aspekte historischer Ereignisse.
• Holocaust/Naziverbrechen: Der Völkermord an den europäischen Juden und andere Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes.
• Gaskammern: Einrichtungen in Konzentrations- und Vernichtungslagern, die zur Massentötung von Menschen mittels Gas eingesetzt wurden.
• Verschwörungsmythos: Eine unbegründete oder widerlegte Theorie, die behauptet, dass eine geheime und oft bösartige Gruppe oder Organisation für ein Ereignis oder eine Situation verantwortlich ist.
• Debunking: Die Widerlegung oder Entlarvung einer Behauptung, insbesondere einer Verschwörungstheorie oder eines Mythos, durch Fakten und Beweise.

Themenfokus und Ansatz von Susan

Susan konzentriert sich auf vermeintlich nischige Themen im Kontext des Holocaust und der Naziverbrechen. Ihr Ziel ist es, diese spezifischen Aspekte so aufzubereiten, dass sie auch für Personen mit einem Grundverständnis der Materie zugänglich sind und keine umfangreichen Vorkenntnisse erfordern. Sie behandelt Fragen wie:

• Welche Schuhe trugen Häftlinge?
• Wie war die Situation, wenn weibliche Gefangene ihre Menstruation bekamen?
• Wie wurden Wachhunde in den Lagern eingesetzt?

Diese "spitzen Themen" ermöglichen es, tief in die Realität der Lager einzutauchen und ein detaillierteres Bild der damaligen Umstände zu vermitteln.

Beispiel: Der Tür-Emoji Verschwörungsmythos

Ein konkretes Beispiel für Susans Arbeit ist die Auseinandersetzung mit dem sogenannten "Tür-Emoji" Verschwörungsmythos. Dieser Mythos, der bereits vor TikTok existierte, behauptet, dass es in Auschwitz keine Gaskammern gegeben haben kann. Die Begründung basiert auf Fotos von angeblich schiefen und kümmerlichen Holztüren von Gaskammern. Die Verschwörungstheoretiker argumentieren, dass diese Türen dem Gasdruck und dem Druck der leidenden Opfer im Inneren niemals hätten standhalten können.

Debunking-Methodik von Susanna Zieer

Susanna Zieer widerlegt (debunked) diesen Verschwörungsmythos für ihre Zuschauer mit einer fundierten Methodik:

1. Zitate von Überlebenden: Sie nutzt authentische Berichte und Aussagen von Überlebenden, um die Realität der Gaskammern und die Erfahrungen der Opfer zu belegen.
2. Installationsanweisungen der Gas produzierenden Firma: Ein entscheidendes Detail ist die Heranziehung von originalen Installationsanweisungen der Firma, die das Gas produzierte. Diese technischen Dokumente liefern konkrete Beweise für die Konstruktion und Funktionsweise der Gaskammern und widerlegen die Behauptung, die Türen seien ungeeignet gewesen.

Bedeutung der Arbeit und Wirkung

Die Arbeit von Susanna Zieer, obwohl als "harte Arbeit" beschrieben, ist von großer Bedeutung. Sie trägt maßgeblich dazu bei, dass junge Menschen sich "wirklich mit der deutschen Geschichte auseinandersetzen" können. Durch die detaillierte und faktenbasierte Widerlegung von Verschwörungsmythen und die Aufbereitung nischiger Themen wird ein tieferes und authentischeres Verständnis der Vergangenheit gefördert.

Fazit

Susanna Zieers Ansatz, durch die detaillierte und spezifische Aufklärung über vermeintlich nischige Themen des Holocaust und der Naziverbrechen, Verschwörungsmythen wie den "Tür-Emoji" Mythos zu widerlegen, ist ein effektiver Weg, junge Menschen für die deutsche Geschichte zu sensibilisieren. Ihre Methodik, die auf Zeugenaussagen von Überlebenden und technischen Dokumenten basiert, gewährleistet eine präzise und fundierte historische Bildung, die über oberflächliche Darstellungen hinausgeht und ein echtes Engagement mit der Vergangenheit ermöglicht.